Die Straßen auf denen EDE unterwegs ist, sind mal breit, haben einen tollen Belag und sind sicher. Dann wieder werden sie schmaler, sind manchmal nur noch undeutlich als befahrbar zu erkennen, holprig oder gar steinig. Des Öfteren liegen Hindernisse im Weg, die EDE wegräumen muss. Es erscheinen Weggabelungen und EDE weiß nicht, welches die richtige Richtung ist. Wenn EDE abbiegt, tönt es manchmal ganz leise „Die Route wird neu berechnet…“.  

Das Besondere an dieser Reise ist, dass EDE „Geschenke“ bekommt. Jeder Mitreisende lässt etwas im Bus zurück. An jeder Haltestelle, auf jedem Rastplatz kann EDE etwas mitnehmen oder man legt EDE etwas in den Bus. Manche dieser Geschenke sieht EDE nicht, sie liegen versteckt in Gepäcknetzen oder im Kofferraum. Andere platziert EDE so, dass er sie immer im Blick hat.

Die Reise kann auch manchmal stagnierend, ruhelos, ziellos erscheinen. Als Fahrer*in fühlt sich EDE vielleicht manchmal hilflos und ohnmächtig. EDE hört in diesen Momenten sein Navi nicht. Und trotz allem Suchen kann er es nicht finden. Dann hält EDE an und fragt nach dem Weg. Manchmal bekommt EDE als Antwort ein Schulterzucken, manchmal diskutierten die Gefragten wild und können sich nicht einigen. Oft bekommt EDE aber auch wertvolle Hinweise und Etappenvorschläge.

Irgendwann auf seiner Reise stellt EDE fest, dass sich das Navi nirgendwo versteckt. Es ist in ihm. Er muss „nur“ lernen, es zu sehen und zu hören. Und dies kann ein langer Prozess sein. Manchmal sind die Mitreisenden sehr präsent, reden lautstark durcheinander, dass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht, schreien vor Schmerz oder leiden still vor sich hin. Darüber hinaus wirken manche der Geschenke, die EDE erhalten hat, wie Störfunkgeräte aus dem Verborgenen.

Um sein Navi immer besser wahrnehmen zu können, muss EDE sich mit seinen Mitreisenden und Geschenken beschäftigen. Einige muss er verarzten und ihnen Heilung zukommen lassen, sich ihnen mit liebevoller Aufmerksamkeit zuwenden. Manche neu justieren, andere zum Schweigen bringen und viele müssen auch aussteigen aus seinem Bus.

Ist diese Lebens-Reise leicht? NEIN.

Ist sie oft auch schmerzhaft? JA.

Gibt es Rückschritte und Umwege? JA.

Lohnt sich die Reise? JA.

Wird Sie jemals zu Ende sein? NEIN.

EDEs Reise geht weiter. Wohin sie ihn führt? Das weiß niemand und letztlich ist es auch nicht von Bedeutung. Wichtig ist, dass EDE immer mehr Vertrauen in sein Navi erlangt, es immer besser hören und sehen kann und auf seine Führung vertraut.